Kurzbeschreibung der Methodik
Bei dieser systemischen Anwendungsform kommt die dem Klienten unbewusste Dynamik eines intrapersonalen Bildes seiner familiären Situation durch die „Aufstellung“ der zur Familie gehörenden Personen
an die Wirklichkeit und wird heilsamen Einflüssen zugänglich.
Um die Familienstrukturen sichtbar und überschaubar zu machen wird ein Genogramm erstellt. Ein Genogramm ist die grafische Darstellung eines Familiensystems.
In dieses Genogramm werden alle zur Gegenwarts- und Herkunftsfamilie gehörenden leiblich verwandten Mitglieder aufgenommen, vor allem auch die früh gestorbenen und diejenigen, die durch Trennung und
andere Ereignisse anderen im System Platz gemacht haben. (z.B. frühere Partner). Aufgenommen werden auch schlimme Schicksale sowohl der eigenen Generation als auch der Generation der Eltern und
Großeltern mitunter sogar aus noch früheren Generationen.
Der Aufstellende wählt Familienmitglieder unter den Gruppenmitgliedern
sogenannte Stellvertreter
für Vater, Mutter, Geschwister und eventuell weitere. Diese versucht er nun, jeweils intuitiv „passend“ im Raum zu platzieren. Aufgrund der sich daraufhin entwickelnden psychischen Dynamik sollen die
so gestellten Stellvertreter sich nach einer Zeit der Sammlung in der Regel so fühlen wie die von ihnen repräsentierten Personen. Die aufgestellten Familienmitglieder - daher die Begriffe
„Familienaufstellung“ und „Familienstellung“ - können nun, so die leitende Vorstellung , durch die sie jeweils repräsentierenden Mitglieder der therapeutischen Gruppe ihre eigenen Empfindungen und
Gefühle "ausdrücken", die damit für die (tatsächlich physisch) Anwesenden wahrnehmbar werden.
Dynamik in der Aufstellung
Das >wissende Feld< (Mahr)
>Große Seele< (Hellinger)
Das Phänomen der „repräsentierenden Wahrnehmung“ ist für alle Aufstellungsarten fundamental. Ebenso rätselhaft ist es aber auch. Die Repräsentanten in einer Aufstellung vermögen in gewisser Weise in
Beziehung zu treten mit den Personen in dem aufgestellten System, die sie vertreten.
Im Feld der Aufstellung verhalten sich Stellvertreter wesensmäßig wie von selbst wie dem zu repräsentierten Familienmitglied, die oftmals auf frappierende Weise den Empfindungen und anderen Zufällen
der realen von ihnen vertretenen Personen ähneln.
Wer das erste Mal an einer Aufstellung teilnimmt, gerät ins Staunen. Wie kommen Stellvertreter zu solchen Empfindungen und Reaktionen? Soll das wirklich echt sein? Kann es nicht an der Phantasie der
Stellvertreter liegen?
„Krankmachende Verstrickungen“ mit den Vorfahren und Verwandten und „heilsame Lösungen für die Seelen“ der Nachkommen können ans Licht kommen, und mit Begleitung des erfahrenen Aufstellungsleiters
können solche Einsichten für die Klienten erleichternde und lösende neue Haltungen und Positionen im weiteren Leben ermöglichen.
Neben dem Familienaufstellen in einer Gruppe gibt es auch die Möglichkeit, nur mit einem Berater und Symbolen für die einzelnen Familienmitglieder ein soziales Gefüge aufzustellen.